Jürgen Wiersch Lesebuch

 

 

Jürgen Wiersch war ein Unikum. Jemand, der wie kein Zweiter für die Literatur lebte. Sie gab ihm jenen Rhythmus und jenen Schuss Adrenalin, der sein Leben mitbestimmte. „Wie soll ich ihn hier nennen? Kalle, Jürgen, Wiersch? Den Autor, Performer? Würgen Jiersch? Live-Poeten? Vergnügungsbeamten? Poetry-Slammer, -Jammer? Vieles ist möglich, ist richtig“, schreibt Thomas Kade im Nachwort des von ihm zusammengestellten Lesebuchs. Es ist eine Liebeserklärung an einen hochgeschätzten Freund, mit dem er gemeinsam die Dortmunder Literaturszene unsicher machte – beide unermüdliche Spracherkunder, denen kein Parkett zu glatt, kein Olymp zu fern, kein Experiment zu abseitig war. Ein Kosmos, zu dem immer auch der Spaß und evident der Kontakt zum Publikum gehörten. Literatur als Abenteuerspielplatz, auf dem man sich gern auch mal verlaufen durfte. Jürgen Wiersch hat ihn mit seinen Versen immer wieder neu vermessen und dabei Sprache/Leben/Kunst/Musik förmlich in sich aufgesogen, um all dies auf seine Weise fortzuschreiben. Das vorliegende Lesebuch und ein wunderbares Nachwort lassen die wilde Buchstabenwelt des 2014 verstorbenen Dortmunder Performers noch einmal auferstehen.

Der Herausgeber der Reihe Walter Gödden

 

Thomas Kade

Geboren 1955 in Halle (DDR), 1961 ins Ruhrgebiet, seit 1980 in Dortmund; Sozialpädagoge, Buchhändler und Autor.

Gedichte u.a.: „Landschaft mit Stehgeiger“ „Die Augen beim Lieben“; „Fernabfrage“; „Körper Flüchtigkeiten“. Übersetzt in: „Young German Poets“, „Verabredungen Afspraken“.

Hautarrest“ Erzählungen, Projekt Verlag, Bochum 2021

Lesebuch Thomas Kade“ Aisthesis Verlag, Bielefeld 2023

Gründer von LiteraturRaum DortmundRuhr. Autorenstipendium der Kunststiftung NRW 2015; Postpoetry-Preis 2015 und 2019; Stipendium vom Kultusministerium NRW 2018 und 2020.

Kade ist Herausgeber und Mitautor von „Die lynchen uns. Kriminalistischer Kettenroman“; „Schön hier!“ „Glücksorte in Dortmund“; „all over Heimat“; „Die Zeche zahlen“; „Hölderlinks“, „Über die blaue Steppe“, „“Lebensfugen. Zu Paul Celan“, „Beuys! Beuys! Beuys!“, „Kafka Selfies“.

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